Live von den Feinis

Pinos & Anna’s Story

Alles fing damit an, dass Nadine, die Besitzerin von unserem Ponyhof sich ein Connemara Fohlen kaufen wollte. Natürlich hab ich nicht abgelehnt, mit den kleinen Casper anschauen zu fahren. Was soll ich sagen… auf der Koppel standen viele Fohlen, unter anderem auch Pino, damals noch ohne seinen Spitznamen Pino „Glandys Crispin“.

Ein paar Monate und Besuche später zog er einjährig beim Ponyhof ein. Kurz darauf folgte Casper, sein Halbbruder.

Da ich selber erst 15 war, hatte ich natürlich noch nicht viel Erfahrung mit Jungpferden, allerdings hat er mir bis heute mein Leben wirklich nie schwer gemacht und ist zu einem top erzogenen (außer beim Tierarzt🥲) und tollen Pony herangewachsen.

Die ersten Jahre 2 Jahre stand ab und zu spazieren gehen, sowohl in der Gruppe als auch alleine, auf dem Plan und mit ca 3,5 Jahren habe ich ihn anlongiert. Leider hatten wir damals wie heute schon sehr mit seinem Gewicht zu kämpfen und unter anderem deshalb zog er mit 4 Jahren in einen Aktivstall um, wo er auch 2 Jahre bleiben durfte. Wir haben sehr viel longiert und an der Hand gearbeitet und irgendwann mit 4,5 saß ich auch schon das erste mal auf meinem Pony. Es folgten knapp 1,5 Jahre mit unregelmäßigen Ritten und leider ein paar Wehwehchen wie beispielsweise ein paar Sarkoide, die entfernt werden mussten. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, irgendetwas stimmt nicht mit meinem Pony. Er war viel steifer und verspannter als andere Ponys, trotz regelmäßigen Tierarzt/Osteo/Physio Checks, viel Training/Bewegung und dicken Decken, für die ich immer blöd angeschaut oder auch angemacht wurde … mit 17/18 Jahren lässt man sich noch viel einreden, aber wahrscheinlich das wichtigste, was ich von Pino bis jetzt gelernt habe ist, dass man immer nach seinem Bauchgefühl gehen sollte und sich von niemandem reinreden lassen sollte. Man selber kennt sein Pferd und dessen Gefühle einfach am besten!

Deswegen wagte ich 2022 den Schritt und brachte ihn für 4 Monate in den Beritt. Ich dachte, wenn jemand meinem Pony helfen kann, dann ist das das Team von Osteodressage. Damit lag ich zum Glück vollkommen richtig. Direkt in den ersten Tagen wurde ich auf PSSM 2 aufmerksam gemacht, was kurze Zeit später auch diagnostiziert wurde. Einerseits war ich unglaublich enttäuscht, es fühlte sich an als würde uns ein riesiger Stein in den Weg gelegt werden und der lustige Spruch meiner Mama „Pino ist kein Reitpferd, er möchte das nicht“ wurde plötzlich Realität, zumindest dachte ich das. Andererseits war ich sehr erleichtert endlich eine Erklärung für mein Bauchgefühl zu haben. Sofort begann ich mich mit der Erkrankung auseinanderzusetzen, und jetzt, Stand ein Jahr später, sind wir auf einem guten Weg, aber vom wirklich optimalsten Management dieses Gendefekts bin ich noch weit entfernt.

Während des Beritts begann ich mir schon Gedanken zu machen, ob der Aktivstall wirklich das Richtige für Pino ist, vor allem weil auch Pseudo-Narkolepsie, also zu wenig Ruhe für den sehr wichtigen REM-Schlaf, im Raum stand und es für mich einfach zu weit gewesen wäre, um ihn bestmöglich mehrfach täglich zu managen.

Deswegen traf ich die beste Entscheidung, die ich je für ihn treffen hätte können! Es ging wieder nach Hause zum Ponyhof. Sarah und ich kauften uns eine eigene Hütte mit zwei Boxen, die „Feini Hütte“, die ab sofort Pinos und Delons Schlafzimmer für Nachts werden sollte. Tagsüber verbringt Pino seine Zeit mit seinem Halbbruder (die Rückkehr und das Wiedersehen war mit das Schönste was wir gemeinsam erlebt haben, dazu ein andermal mehr), natürlich seinem Feini-Bruder Delon und seiner alten Herde, in der er aufgewachsen ist. Am Ponyhof fühlen wir uns jetzt einfach zu Hause angekommen und das macht sich auch in unserer Reitkarriere und Pinos Allgemeinzustand sichtbar. In ein paar Monaten wurde aus Pino ein absolutes Verlass-Reitpony in allen Lebenssituationen und auch am Platz macht er tolle Fortschritte. Ich versuche ihn durch warmes eindecken, die richtige Fütterung, viel Wellness, viel Bewegung & Training und meine Ausbildung zur Pferdeostheopatin zu 100% symptomfrei zu bekommen und denke, wir sind auf einem guten Weg. Zumindest habe ich das Gefühl, es geht ihm aktuell so gut wie nie! Und mir deswegen auch 🙂

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